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Paulini: Wer Schatten sucht, muss Schatten finden

Frühling, Sommer, Sonnenschein: Ein wichtiges Thema sollte man dabei gleich mitdenken, nämlich den Schutz vor UV-Strahlung. Zu viel Sonne lässt nicht nur die Haut altern, sondern erhöht das Risiko für Hautkrebs. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat deshalb eine Kampagne für mehr UV-Schutz in Städten, Gemeinden, Kitas, Schulen und beim Sport gestartet. Dazu ein Fragen & Antworten mit der Präsidentin des BfS, Inge Paulini.

Portrait Dr. Inge Paulini Dr. Inge PauliniBfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini

Warum genau startet das BfS jetzt eine Kampagne für mehr UV-Schutz?

Paulini: Das hat nicht zuletzt mit der Klimakrise zu tun. Sie wird nicht nur dafür sorgen, dass es auch in Deutschland wärmer wird. Sie hat auch zur Folge, dass es mehr Sonnenschein-Stunden im Jahr gibt und die Bürgerinnen und Bürger mehr UV-Strahlung ausgesetzt sind. Der Schutz vor UV-Strahlung ist deshalb mittlerweile weit mehr als das klassische Eincremen mit Sonnencreme. Er ist eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft, für jede Großstadt und jede Gemeinde. Deshalb starten wir die Kampagne.

Was soll die Kampagne erreichen?

Paulini: Wir möchten die vier Säulen des UV-Schutzes bekannter machen. Erstens sollten mehr Schattenplätze geschaffen werden. Wer Schatten sucht, muss Schatten finden – das ist eine unserer zentralen Forderungen. Zweitens sollten die Tagesabläufe angepasst und drittens Informationen zum UV-Schutz bereitgestellt werden. Und viertens sollte der UV-Index, der angibt, wie hoch die UV-Strahlung im Laufe des Tages ist, bekannter werden.

Warum ist die Kampagne notwendig?

Paulini: Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt unsere aktuelle Forsa-Umfrage: Dafür wurden rund 1000 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in ganz Deutschland befragt. Die Mehrheit gab an, dass UV-Schutz für die Gesundheit der Bevölkerung wichtig ist. Aber 7 von 10 Kommunen haben in den letzten Jahren keine UV-Maßnahmen ergriffen, vor allem weil Informationen und Inspiration fehlen würden … Da wollen wir ansetzen.

Was genau können die Kommunen machen?

Paulini: Die Möglichkeiten sind vielfältig: Mehr Schattenplätze kann man durch mehr Stadtgrün schaffen. Oder durch Sonnensegel in der Schule. Eine digitale Anzeige im Schwimmbad, die neben der Temperatur auch den UV-Index anzeigt, wäre sinnvoll. Oder Sport- oder Kulturveranstaltungen so zu legen, dass Menschen sich nicht in den Mittagsstunden in der prallen Sonne aufhalten müssen. Wir sprechen deshalb nicht nur Entscheiderinnen und Entscheider in den Kommunen an, sondern wollen auch Kitas, Schulen und Sportvereine erreichen.

Stand: 21.04.2023

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