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Was macht das BfS im Notfall?

In einem radiologischen Notfall koordiniert das BfS als Teil des "Radiologischen Lagezentrum des Bundes" (RLZ) bundesweite Umweltmessungen und nimmt selbst Messungen vor. Mithilfe der Messergebnisse und Informationen zur Quelle der freigesetzten Radioaktivität erstellt das BfS ein radiologisches Lagebild. Auf diesem Lagebild basieren die Empfehlungen für Notfallmaßnahmen, die das Bundesumweltministerium den im Notfall zuständigen Länderbehörden gibt.

BfS-Mitarbeiter im Messfahrzeug

Umweltmessungen

Die radiologische Lage in der Umwelt Deutschlands wird kontinuierlich mit Hilfe der automatischen Messnetze des BfS und weiterer Institutionen sowie durch die Analyse von Umweltproben in Laboren überwacht. In einem radiologischen Notfall werden die Messungen intensiviert und durch mobile Messsysteme am Boden und/oder in der Luft ergänzt. Im Informationssystem IMIS laufen alle Messergebnisse zusammen. Europäische und weltweite Messnetze wie das International Monitoring System der CTBTO ergänzen die Messungen auf internationaler Ebene.

In einem radiologischen Notfall analysiert das BfS die radiologische Lage.

Das BfS im Radiologischen Lagezentrum

In einem radiologischen Notfall wird ein besonderer Krisenstab aufgebaut: das "Radiologische Lagezentrum des Bundes" (RLZ). Im RLZ wird das "Lagebild" mit Informationen zum Unfallhergang, der aktuellen radiologischen Situation und Prognosen zum weiteren Verlauf erstellt. Unter der Leitung des Bundesumweltministeriums (BMUV) arbeiten im RLZ auf Bundesebene Fachleute aus unterschiedlichen Behörden und Institutionen Hand in Hand. Das RLZ nutzt dabei unter anderem die elektronische Lagedarstellung ELAN und das Entscheidungshilfesystem RODOS des BfS.

Ein Mann wird im Ganzkörperzähler des BfS untersucht.

Messungen am Menschen

Im Notfall kann es nötig sein, betroffene Personen zu untersuchen, ob sie radioaktive Stoffe in den Körper aufgenommen (inkorporiert) haben oder erhöhter Strahlung ausgesetzt waren. In den Inkorporationsmessstellen des BfS in Berlin und München lassen sich mit einem "Ganzkörperzähler" die im Körper aufgenommenen Radionuklide messen. Im BfS in München kann darüber hinaus mit Hilfe der "Biologischen Dosimetrie" ermittelt werden, ob und in welchem Maße jemand Strahlung ausgesetzt war.

NGA Übung RASPAD

Nuklearspezifische Gefahrenabwehr

Für die Gefahrenabwehr sind in der Bundesrepublik Deutschland die Bundesländer zuständig. Das Bundesamt für Strahlenschutz stellt Fachkompetenz im Strahlenschutz unter anderem auch Behörden der Gefahrenabwehr (Polizei, Landes-Umweltbehörden) und des Katastrophenschutzes (Feuerwehr, Rettungsdienste, Notfallmedizin) im Rahmen der Amtshilfe zur Verfügung. Die Nuklearspezifische Gefahrenabwehr (NGA) hilft bei der Bewältigung von Situationen, in denen radioaktive Stoffe unbefugt gehandelt oder missbräuchlich verwendet wurden.

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